Das Licht verleiht den Nylongeweben ihre schillernde, oftmals fliessende Qualität, die sich in jeder räumlichen Situation wieder anders gestaltet.
Heidi Arnold lässt sich gerne von einem Material oder zufälligen Situationen und Konstellationen leiten. Auslöser für neue Ideen können die Reste eines vergangenen Projekts sein, zufällige Nachbarschaften von Geweben und Objekten oder die Entdeckung eines neuen Materials sein. Letzteres war der Fall beim Videoband. Es fiel ihr in die Hände, als die Videosammlung zuhause aufgrund der Digitalisierung plötzlich obsolet wurde. Das Magnetband weist zwar ganz andere Qualitäten auf als Nylon. Es ist opak, schwarz, breit und flach und reflektiert das Licht viel härter. Doch gerade diese spezifischen Eigenschaften inspirierten Arnold zu einer Reihe von Arbeiten und bereiteten ihr den weiteren Weg.
Häufig beginnt bei Heidi Arnold ein neues Projekt mit einem Experiment, das offen lässt, wohin es führt. Die Formate, Medien und Techniken sind dementsprechend vielfältig. Es entstehen künstlerische Bilder, Objekte und Installationen aber auch Gebrauchsgegenstände wie beispielsweise Küchentücher, Teppiche oder Raumteiler. Die Grenze zwischen Designobjekt und Kunstwerk bleibt offen. Interessant ist, dass alle Arbeiten, auch wenn Arnold Videobänder und Farbe auf Holz verwendet, im Weben verwurzelt bleiben. Das Weben, die Technik des Verbindens von vertikalen und horizontalen Fäden, bleibt der Ausgangspunkt, führt aber zu unterschiedlichsten Ergebnissen.