Arbeiten mit Videobändern


In den 1970er- und 80er-Jahren war es üblich, Fernsehsendungen auf VHS-Videotapes ­aufzunehmen. Mit den neuen digitalen Technologien wurden die Bänder jedoch ­überflüssig. Anstatt sie fortzuwerfen, rollte Heidi Arnold die Magnetbänder ab und ­begann mit ihnen zu experimentieren. Schliesslich waren es Bänder, die sehr wohl auch verwebt werden konnten. Anfänglich kombinierte sie das Magnetband mit anderen Materialien.

«For your eyes only»

Die auf dem Band gespeicherten Filme gaben diesen Arbeiten ihre Titel. Im Freulerpalast ist davon «For your eyes only» zu sehen: der James Bond-Film aus dem Jahre 1981 mit Roger Moore lebt verwoben mit Papierschnur, Baum-wollzwirn und Seide im Doppelgewebe dieses Bustiers fort.

Videoband-Objekte

Die Faszination für das Magnetband hält bis heute an und inspirierte Heidi Arnold zu einer Reihe von Arbeiten, die nicht mehr auf dem Webstuhl entstanden. In den von Hand gestalteten Objekten rückt das Material an sich ins Zentrum der Aufmerk­samkeit und tritt nicht mehr in einem Gewebe im Verbund mit anderen Materialien auf. Der Bezug zum Weben bleibt aber trotzdem sichtbar. Bei den zwei Objekten im Freulerpalast hat Heidi Arnold die Bänder bei dem einen wie in einer Leinenbindung, bei dem ande­ren wie in einer Köperbindung verarbeitet – zwei klassische Webtechniken. Die ­objekt­hafte Vergrösserung zeigt die Bindungen aber in einer völlig neuen Dimension. Die Techniken, die – vor allem für die Laien – in der geschlossenen Fläche der Gewebe zurücktreten, macht Heidi Arnold grossformatig sichtbar.

«Ordnung – Unordnung»

Die Faszination für das Magnetband hält bis heute an und inspirierte Heidi Arnold zu einer Reihe von Arbeiten, die nicht mehr auf dem Webstuhl entstanden. In den von Hand gestalteten Objekten rückt das Material an sich ins Zentrum der Aufmerk­samkeit und tritt nicht mehr in einem Gewebe im Verbund mit anderen Materialien auf. Der Bezug zum Weben bleibt aber trotzdem sichtbar. Bei den zwei Objekten im Freulerpalast hat Heidi Arnold die Bänder bei dem einen wie in einer Leinenbindung, bei dem ande­ren wie in einer Köperbindung verarbeitet – zwei klassische Webtechniken. Die ­objekt­hafte Vergrösserung zeigt die Bindungen aber in einer völlig neuen Dimension. Die Techniken, die – vor allem für die Laien – in der geschlossenen Fläche der Gewebe zurücktreten, macht Heidi Arnold grossformatig sichtbar.

 

A

Mit dem Objekt  «Ordnung – Unordnung» hat Heidi Arnold eine Arbeit geschaffen, die beide Zustände des Fadens – losgelöst und im Verbund – vereinen. Auf den ersten Blick sieht man nureinen sehr grossen Haufen aus losen Videobändern. Bei längerem Hinschauen sieht man, wie sich die Fäden an einer Stelle zu einem Gewebe verbinden. 

 

 

 

A

Die Ordnung tritt aus dem Chaos hervor und löst sich wieder auf. Man sieht weder den Anfang noch das Ende des Bandes; auch die Stelle, wo sich der Faden systematisch zu verknüpfen beginnt, ist nicht genau lokalisierbar. Doch gerade diese fliessenden Übergänge zeigen die potenzielle Transformation von Material in einen anderen Zustand. Und vielleicht lässt sich anhand dieser Installation auch nachempfinden, wie es Heidi Arnold jeweils in den Fingern jucken muss, wenn sie auf neues Material stösst.

 

Videoband-Gemälde

Bereits geht das Videoband wieder in eine neue Form über. Nun ist es Teil von zwei Gemälden geworden. Für das eine verwob Heidi Arnold die Bänder und spannte die losen Enden über die vier Bildkanten. Dann übermalte sie alles mit weisser Farbe. Und obwohl die Bänder stellenweise noch sichtbar sind, lässt die weisse Farbe die Materialeigenschaften verschwinden. Das eigentlich glatte und reflektierende Band wirkt so matt und spröd – man fühlt sichauch an Schilf oder Bast erinnert. Dafür wird die Struktur der Bänder und des Gewebes betont.Beim zweiten Gemälde hat Heidi Arnold Videobänder horizontal und vertikal auf die Bildfläche geklebt, so dass die Enden ein wenig über die Kanten reichen. Die lose flatternden Enden kontrastieren mit den flach geklebten Bändern, die so wirken als wären sie auf die Bildfläche gedruckt worden.

 




Arbeiten mit Videobändern


In den 1970er- und 80er-Jahren war es üblich, Fernsehsendungen auf VHS-Videotapes ­aufzunehmen. Mit den neuen digitalen Technologien wurden die Bänder jedoch ­überflüssig. Anstatt sie fortzuwerfen, rollte Heidi Arnold die Magnetbänder ab und ­begann mit ihnen zu experimentieren. Schliesslich waren es Bänder, die sehr wohl auch verwebt werden konnten. Anfänglich kombinierte sie das Magnetband mit anderen Materialien.

«For your eyes only»

Die auf dem Band gespeicherten Filme gaben diesen Arbeiten ihre Titel. Im Freulerpalast ist davon «For your eyes only» zu sehen: der James Bond-Film aus dem Jahre 1981 mit Roger Moore lebt verwoben mit Papierschnur, Baum-wollzwirn und Seide im Doppelgewebe dieses Bustiers fort.

Videoband-Objekte

Die Faszination für das Magnetband hält bis heute an und inspirierte Heidi Arnold zu einer Reihe von Arbeiten, die nicht mehr auf dem Webstuhl entstanden. In den von Hand gestalteten Objekten rückt das Material an sich ins Zentrum der Aufmerk­samkeit und tritt nicht mehr in einem Gewebe im Verbund mit anderen Materialien auf. Der Bezug zum Weben bleibt aber trotzdem sichtbar. Bei den zwei Objekten im Freulerpalast hat Heidi Arnold die Bänder bei dem einen wie in einer Leinenbindung, bei dem ande­ren wie in einer Köperbindung verarbeitet – zwei klassische Webtechniken. Die ­objekt­hafte Vergrösserung zeigt die Bindungen aber in einer völlig neuen Dimension. Die Techniken, die – vor allem für die Laien – in der geschlossenen Fläche der Gewebe zurücktreten, macht Heidi Arnold grossformatig sichtbar.

«Ordnung – Unordnung»

Weben beginnt mit einem Faden. Vertikale und horizontale Fäden werden mittels verschiedener Techniken verbunden. Im Grunde ist es ein materielles Experimentieren im Binärsystem von Kette und Schuss. Kommt der Faden drunter oder drüber? Ja oder Nein? Wahr oder Falsch? Aus diesem Vorgehen entsteht eine unendliche Vielfalt von Mustern und Gewebearten, die dann weiterverarbeitet werden zu Kleidern, Teppichen etc. Doch zieht man am Faden lösen sich die Objekte wieder auf in einem Haufen Faden. Diese losgelösten Fäden tendieren zum Chaos. Sie verwirren und verheddern sich in einem wilden Durcheinander.

Mit dem Objekt  «Ordnung – Unordnung» hat Heidi Arnold eine Arbeit geschaffen, die beide Zustände des Fadens – losgelöst und im Verbund – vereinen. Auf den ersten Blick sieht man nureinen sehr grossen Haufen aus losen Videobändern. Bei längerem Hinschauen sieht man, wie sich die Fäden an einer Stelle zu einem Gewebe verbinden.

Die Ordnung tritt aus dem Chaos hervor und löst sich wieder auf. Man sieht weder den Anfang noch das Ende des Bandes; auch die Stelle, wo sich der Faden systematisch zu verknüpfen beginnt, ist nicht genau lokalisierbar. Doch gerade diese fliessenden Übergänge zeigen die potenzielle Transformation von Material in einen anderen Zustand. Und vielleicht lässt sich anhand dieser Installation auch nachempfinden, wie es Heidi Arnold jeweils in den Fingern jucken muss, wenn sie auf neues Material stösst.

Videoband-Gemälde

Bereits geht das Videoband wieder in eine neue Form über. Nun ist es Teil von zwei Gemälden geworden. Für das eine verwob Heidi Arnold die Bänder und spannte die losen Enden über die vier Bildkanten. Dann übermalte sie alles mit weisser Farbe. Und obwohl die Bänder stellenweise noch sichtbar sind, lässt die weisse Farbe die Materialeigenschaften verschwinden. Das eigentlich glatte und reflektierende Band wirkt so matt und spröd – man fühlt sichauch an Schilf oder Bast erinnert. Dafür wird die Struktur der Bänder und des Gewebes betont.Beim zweiten Gemälde hat Heidi Arnold Videobänder horizontal und vertikal auf die Bildfläche geklebt, so dass die Enden ein wenig über die Kanten reichen. Die lose flatternden Enden kontrastieren mit den flach geklebten Bändern, die so wirken als wären sie auf die Bildfläche gedruckt worden